Der FC Schönbühl trauert um Peter Jesse Ryser
PETER "JESSE" RYSER, 11. Januar 1951 – 24. Oktober 2024
Der FC Schönbühl trauert um sein Freimitglied Jesse. Ein herber Verlust für den Verein und seine Mitglieder.
Unser sehr geschätzter Donator und Jesse’s Freund, Jürg Marti, hat schöne Abschiedszeilen verfasst. Gerne teilen wir diese mit unseren Mitgliedern:
Peter Ryser, bestens bekannt als Jesse, wurde in Schönbühl im Jahr 1951 geboren, verbrachte seine Jugendjahre im ehemaligen Konsum, am heutigen Standort des Zentrums 3. Wir beide sind im gleichen Jahr geboren, sind nur wenige Meter voneinander zusammen aufgewachsen. Wir besuchten 9 Jahre die gleichen Klassen in Urtenen und sind beide in jungen Jahren dem FC Schönbühl beigetreten.
Jesse erlernte den Beruf eines Automechanikers und wurde sehr jung selbstständig, betrieb an der Lyssstrasse eine kleine Autogarage. Jesse war ein „Schönbühler“ durch und durch. Viele Jahre lebte Jesse mit seiner Ehefrau Madeleine „Mädle“ Fischer am Adlerweg. Vor Jahren konnten die beiden ein Haus am Schützenweg erwerben. Mädle und Jesse hatten eine innige Beziehung zueinander. Leider verstarb Mädle vor einigen Jahren viel zu früh. Jesse konnte den Tod von Mädle nur schwer verkraften.
Eine seiner Leidenschaften waren die Autos, Autorennen sowie Motorräder. Vor allem aber galt seine Leidenschaft dem Fußball. Er war Mitglied im ehemaligen, legendären YB-FAN-CLUB SAND. Im FC Schönbühl war Jesse in verschiedenen Funktionen tätig. Für seine Leistungen zugunsten des FC Schönbühl wurde er vor einigen Jahren zum Freimitglied ernannt. In jungen Jahren verbrachte er jede freie Minute auf dem Fußballplatz Gasthof zum „schütele“. Mit 17 Jahren spielte Jesse bereits in der ersten Mannschaft des FC Schönbühl. Jesse hatte ein enormes Talent und Gefühl für den Ball. Dies wurde auch von anderen Vereinen aus höheren Ligen bemerkt. So versuchten einige Vereine, ihn zu verpflichten. Jesse machte einen kurzen Abstecher in die 1. Liga zum FC Bern. Nur wenige Wochen später stand er wieder bei uns in Schönbühl im Training.
Jesse war, wie er war, direkt, teilte seine Meinung offen mit. Im Seniorenalter plagten Jesse Probleme mit dem Fußgelenk und so konnte und wollte er nicht mehr aktiv Fußball spielen. Danach war er aber noch einige Zeit Trainer der ersten Mannschaft des FC Schönbühl.
Die schönste Zeit mit Jesse war nach den Trainings, nach den Spielen. Wir feierten Aufstiege, Siege manchmal zu ausgiebig. Aber auch Abstiege und Niederlagen wurden besprochen und nicht weniger begossen.
In den letzten Jahren kämpfte Jesse gegen den Krebs. Die Behandlungen hinterließen Spuren. In diesem Jahr habe ich ihn manchmal auf dem Bänkli vor dem Zentrum 3 angetroffen. Er erklärte mir mit verschmitztem Lächeln: Weißt du, hier bin ich aufgewachsen, hier ist mein Zuhause, ich bin ein Schönbühler. Ein letztes Mal habe ich mit Jesse diesen Herbst bei einem Heimspiel der ersten Mannschaft im Moos gesprochen. In der Halbzeit erklärte er mir, ich mag nicht mehr, ich kann nicht mehr. Ich fahre nach Hause.
Jürg Marti